Santina Farago
Mama von einem Wirbelwind und einer Sturmrakete • Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungslehrerin • Buchstabenjongleurin • Sonnenanbeterin
In der Grundschule fing alles an ...
Nina mochte mich nicht und ich sie nicht. Die fünfte Klasse trennte uns und mein Schulwechsel zur siebten Klasse verband uns wieder. Ich hatte noch keinen Fuß in meine neue Klasse gesetzt, da wussten alle schon von Nina, dass ich ´ne doofe Kuh sei und doofe Kühe grenzt man nun mal aus – und das taten sie auch.
Irgendwann dachte selbst ich, dass ich doof bin und meine Nase hässlich. Denn die musste besonders hinhalten. „Nosedancer“, „Pinocchio“ usw. musste sie über sich ergehen lassen. Jede Münze, die mir in die Finger kam, sammelte ich für eine Schönheits-OP in meiner Spardose. Zum Glück kamen nie genügend Münzen rein. Mittlerweile sind nämlich meine Nase und ich beste Freundinnen und Tibor liebt sie auch.
Ich verkrümelte mich viele Jahre in eine Online-Computer-Welt, denn dort mochte man mich.
Kung-Fu hatte mich schon immer fasziniert. Selbstbewusste und starke Frauen in Kung-Fu Filmen, die sich mit ihren coolen Moves zur Wehr setzen konnten, fand ich beeindruckend. Doch ich levelte lieber meine Computerfigur, anstatt an mir selbst zu arbeiten.
Viele Jahre verstrichen ...
Nach einer gescheiterten Beziehung Anfang 20 kam der Wunsch etwas zu verändern und dies brachte mich endlich in meine Stärke. Ich fing mit WingTsun an und lernte dabei Tibor, meinen Seelenpartner, kennen. Ich kündigte meinen Bankjob und zog mit ihm zwei Jahre durch die Welt. Nach unserer Rucksackreise war klar, dass ich meinen Job an den Nagel hängen musste, denn ich hatte schon immer den Wunsch mit Kindern zu arbeiten.
Ich machte eine Berufsausbildung zum zweiten Lehrergrad im WingTsun (bei anderen Kampfkünsten kommen nach dem schwarzen Gürtel die Dan-Grade, bei uns heißen sie Lehrer-Grade) und schloss viele Fachtrainer ab. Endlich levelte ich mich und nicht irgendeine Computerfigur. Mit Tibor zusammen unterrichte ich seit vielen Jahren in unseren Schulen hauptberuflich Kinder und Erwachsene in Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.
Warum ich das schreibe?
Weil diese Worte viel mehr über mich aussagen, als meine Zertifikate.
Ich wünsche mir, dass Wörter wie Nosedancer an Kindern abperlen wie Regentropfen an einer Fensterscheibe. Wenn sie körperlich angegriffen werden, sollen sie sich zur Wehr setzen. Sie sollen selbstbewusst und stark groß werden und nicht erst wie ich im Erwachsenenleben ihre Stärke finden. Das ist meine Mission ...
Und wer sich noch für meine abgehefteten Abschlüsse in meinem Ordner interessiert. Hier sind ein paar:
- Diplom-Betriebswirtin (DH)
- 2. Lehrergrad im WingTsun
- Certificate of Achievement in Sports Coaching and Development von der Universität Derby/ Buxton
- Fachtrainer Kids-WingTsun, Frauen-Selbstverteidigung, Gewaltprävention, ChiKung und mehr
Tibor Farago
Papa von einem Wirbelwind und einer Sturmrakete • Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungslehrer • Holzwurm • Gesundheitskoch
Als Teenie schaute ich alle Kung-Fu Filme, die ich in die Finger bekommen konnte. Stundenlang stand ich vor dem Spiegel und versuchte, das Nunchaku so gut zu schwingen, wie Bruce Lee. Jeden Tag joggte ich wie mein großes Vorbild. Egal, ob es regnete, schneite oder stürmte. Nachdem ich einige Kampfkünste ausprobiert hatte, fand ich den Weg zu WingTsun.
Irgendwie klar ...
Warum?
Bruce Lee hatte selbst diese chinesische Kampfkunst gelernt.
Bei der größten professionellen Kampfkunstorganisation weltweit, der EWTO, ging meine Kampfkunstkarriere volle Kraft voraus.
Nach kurzer Zeit eröffnete ich bereits meine erste WingTsun Schule, denn wer ein guter Kampfkünstler werden möchte, ist nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer. Mittlerweile unterrichte ich schon seit 15 Jahren hauptberuflich WingTsun.
2014 zeichnete mich die WMAIC (World Martial Arts Instructors Council) mit dem Ehrentitel des „SIFU of WingTsun“ aus.
Nach 20 Jahren intensiven Trainings, viel Schweiß und Fleiß ging mein großer Traum in Erfüllung und die EWTO verlieh mir 2018 den 5. Meistergrad.